Geschichte

Belval im Wandel der Zeit

Begeben Sie sich auf eine Reise durch die vergangenen Jahrzehnte. Die unten stehende Zeitleiste eröffnet Ihnen Bekanntes und Unbekanntes des alten und neuen Belvals. Jeder Klick auf die Jahreszahl zeigt Ihnen die nächste Entwicklungsstation: Vom sagenumwobenen Wald über das hochmoderne Industriegelände bis zum heutigen Lebens- und Wohnstandort.

  • Um 1850: Das Naherholungsgebiet zwischen Belvaux und Esch ist nicht nur besonders beliebt, es ist auch besonders geheimnisvoll. Märchenhafte Sagen erzählt man sich über das Waldgebiet, das die beiden Siedlungen verbindet und wahlweise “Escher Bësch” oder Wald von “Claire Chêne” genannt wird. 

  • Der Anwalt Joseph Steichen entdeckt in Belval eine Mineralquelle von außergewöhnlicher Qualität. Das für seine Heilwirkung bekannt gewordene Wasser wird ab 1893 professionell abgefüllt und vertrieben. Nicht nur im Großherzogtum, auch in Belgien und den Niederlanden erfreut es sich großer Beliebtheit – und beschert bereits im ersten Jahr Rekordzahlen von über 30.000 abgefüllten Flaschen.  

  • Der Escher Bësch wird abgeholzt, um Platz zu machen für eines der modernsten Stahlwerke der damaligen Zeit. Von der Erzaufbereitung bis zum fertigen Endprodukt – mit Hochöfen, Stahlwerk und Walzwerk ermöglicht die Anlage alle Phasen der Stahlproduktion. Über 3.000 Arbeiter produzieren 1913 insgesamt 400.000 Tonnen Gusseisen, 360.000 Tonnen Stahl und 297.000 Tonnen Walzprodukte.

  • Am 30. April nimmt Jean Monnet, einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft den symbolischen ersten europäischen Hochofenabstich für die Montanunion in Belval vor.

  • Das Stahlwerk wird bis 1979 komplett umgebaut und modernisiert. Die sechs alten Hochöfen werden abgerissen und durch drei neue mit noch höheren Produktionskapazitäten ersetzt.

  • Nach und nach werden die drei Hochöfen stillgelegt. Ihr Nachfolger ist ein Elektroofen, der nicht mehr mit Eisenerz, sondern mit Metallschrott bestückt wird.

  • Einer der drei letzten Hochöfen wird an den chinesischen Stahlkonzern Kisco verkauft. 240 chinesische Arbeiter bauen in fünf Monaten die mehr als 10.000 Tonnen Stahl ab, nummerieren und verpacken jedes Einzelteil, um den Koloss in weiteren 20 Monaten am neuen Standort Kunming in der Provinz Yunnan wieder aufzubauen. 

  • Die Ära der Eisenproduktion in Belval-Ouest geht zu Ende. Mit einem symbolischen letzten Abstich wird der einzige noch funktionstüchtige Hochofen stillgelegt. Es beginnen Überlegungen, wie man das rund 120 Hektar große Areal künftig nutzen kann. 

  • Der Luxemburger Staat und der Stahlkonzern Arbed (heute ArcelorMittal) gründen gemeinsam die Entwicklungsgesellschaft Agora. Sie soll auf dem stillgelegten Industrieareal Belval ein modernes und lebendiges Stadtviertel planen und bauen. 

  • Gemeinsam mit dem Innenministerium lobt Agora einen städtebaulichen Wettbewerb zur Erstellung eines übergeordneten Masterplans als Grundlage für alle weiteren Entwicklungen des neuen Stadtviertels aus. Gewinner sind das Büro Jo Coenen & Co. aus Maastricht (heute vertreten durch das Büro Mars) gemeinsam mit den Freiraumplanern Lubbers aus 's-Hertogenbosch (heute vertreten durch das Büro Elyps). 

  • Gründung des Fonds Belval. Als öffentliche Einrichtung erfüllt er die Aufgabe, die “Stadt der Wissenschaften, Forschung und Innovation”, das heißt, das staatliche Investitionsprogramm auf Belval umzusetzen.

    Im Juni feiern über 10.000 Menschen beim Steel Works Festival in Belval. Unter anderem treten Nina Hagen und die Band Indochine auf.

  • Eröffnung der Rockhal, Luxemburgs größter Konzerthalle.

    Mit dem Umzug des Forschungszentrums “Gabriel Lippmann” kommen die ersten Wissenschaftler nach Belval.

  • Fast 100 Jahre war das Industrieareal nicht für die Öffentlichkeit zugänglich – jetzt kommen rund 1.000 Besucher zur offiziellen Wiedereröffnung von Belval. Ende 2006 wird das neue Wahrzeichen von Belval – das rote Bankgebäude der Dexia (heute BIL) – eröffnet. 1.400 Mitarbeiter der RBC Dexia Investor Services (heute RBC Investor Services) ziehen in den ersten Abschnitt des Gebäudes.

  • Die alte Gebläsehalle wird zum Schauplatz der Ausstellung “All we need”, Teil des Programms zum europäischen Kulturhauptstadt-Jahr von Luxemburg und der Großregion.

  • Eröffnung von Belvalplaza I, dem Multifunktionscenter mit Wohnungen, Shoppingmall, Cafès, Restaurants und einem Großkino mit 1.500 Plätzen. Tausende Besucher lassen es sich nicht nehmen, am Eröffnungstag dabei zu sein – langem Schlangestehen zum Trotz. 

  • Mit einem charmanten Nachbarschaftsfest werden die ersten Bewohner von Belval Nord begrüßt. Gleichzeitig ist offizieller Baubeginn der Maison du Savoir, dem zentralen Gebäude des künftigen Universitätscampus.

  • Einweihung des neuen Bahnhofs “Belval-Universität”, der den alten Haltepunkt „Belval-Usines“ ersetzt. Künftig machen hier täglich 100 Züge Station, wobei rund 32.000 Menschen ein- und aussteigen.

    Im Herbst wird der zweite Abschnitt des Multifunktionscenters Belvalplaza mit Appartements, Geschäften, Restaurants und einem Supermarkt eröffnet.

  • Mit dem ersten Luxemburger Symposium für Biomedizin wird das erste Gebäude des neuen Universitätscampus, das “House of Biomedicine”, feierlich eröffnet. Über 70 Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Biotechnologie arbeiten hier.

    Außerdem: Das IBIS-Hotel öffnet seine Pforten. Und pünktlich zu Schulbeginn im September wird das Lyzeum Bel-Val eingeweiht.

  • Das Existenzgründerzentrum Technoport bezieht seine neuen Räume in der früheren Umkleide der Stahlarbeiter. Ende des Jahres wird das neue 12 Stockwerke umfassende und 60 Meter hohe Verwaltungsgebäude des Staates fertiggestellt. Hier haben die nationale Umweltverwaltung, das Wasserwirtschaftsamt, die Datenschutzkommission und der Fonds Belval ihren Sitz.

  • Im Mai erfolgt die Grundsteinlegung für die neue Universitätsbibliothek. Im Oktober öffnet das neue Park & Rail-Gebäude. Es bietet insgesamt 1.622 Parkplätze für Bahnpendler. Und Ende des Jahres heißt es „Happy Birthday“ – das Belvalplaza Shoppingcenter feiert seinen 5. Geburtstag.

  • Nach umfangreichen Konservierungsarbeiten in den vergangenen Jahren, erstrahlt die Hochofenanlage wieder im neuen Glanz. Eingebettet in den neuen urbanen Kontext ist die Anlage nun Besuchern zugänglich sein und informiert über die frühere Stahlprodution in Belval. Zum ersten Hochofenfest im Juli kommt auch erstmals die von Ingo Maurer konzipierte Festbeleuchtung der Hochöfen zum Einsatz.

  • Der neue Park Belval, erhält seinen neuen Namen „Park um Belval“ und wird mit einem großen Fest eröffnet. Und im September ist es dann endlich soweit: das erste Uni-Semester auf dem neuen Campus Belval startet. Zeitgleich eröffnet mit dem Uni-Val 1 das erste Studierendenwohnheim seine Pforten.

  • Im Rahmen der Reihe „Meet the Artist“ präsentieren die ersten Künstler des Public Art Experience-Projektes Belval sich und ihre Arbeiten. Im Dezember wird nach 10 Jahren Bauzeit der 735 Meter lange neue Tunnel unter Belval für den Verkehr freigegeben. Er ist Hauptteil des ersten Bauabschnitts der sogenannten Liaison Micheville, der neuen Verkehrsader zwischen Luxemburg und Frankreich.

  • Belval überschreitet die verkaufte Million Quadratmeter. Der Standort ist eines der wichtigsten Entwicklungszentren im Großherzogtum und in der Großregion.

  • Die beiden Stadtteile Belval Nord und Hochofenterrasse sind vollständig vermarktet. Die Universitätsbibliothek, das so genannte Luxembourg Learning Center, öffnet ihre Türen und bietet den Studierenden neben den so genannten traditionellen Bibliotheksdiensten ein modernes Umfeld. Der Standort hat insgesamt 17.000 tägliche Bewohner, darunter mehr als 3.000 Einwohner, 5.700 Schüler, Studenten, Assistenten, Forscher und mehr als 8.500 Mitarbeiter.

   
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